ISBN 3-901233-30-X
300 Seiten
Edition die Donau hinunter
Ein Haus auf einer Wiese. In völliger Abgeschiedenheit.
Eine Frau, die sich hierher zurückgezogen hat um zu genesen; auf dem Dachboden
eine Entdeckung macht: alte Briefe, eine Familienchronik, Dokumente und Fotos,
Manuskripte eines Schriftstellers … Und eines Tages beschließt, ihren
Fund als Stoff für einen Roman heranzuziehen.
Leseprobe
Wiese im Frühling
Junge Sprießlinge, zart, duftend. Übermütige Grashüpfer.
Kokette Gänseblümchen in frisch gestärkten weißen Petticoats,
raschelnd.
Wiese im Sommer
Dicke, dichte Halme. Hohes Gras. Regenwürmer und Raupen in der Erde. Maulwurfshügel.
Katze schleicht, Maus quiekt, Kuh schmatzt. Jauche platscht, breitet sich aus
zu dampfender Flade. Fliegen auf scheckiger Haut, zuckender Kuhschwanz. Auch
Schmetterlinge.
Wiese im Herbst
Abgemäht, zurückgestutzt, gelbbraun, stoppelig. Sticht auf nackter
Fußsohle.
Wiese im Winter
Unsichtbar. Wird nur vermutet unter dicker Schneedecke. Schläft atemlos,
reglos. Höchstens Träume.
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