Oktober Verlag
ISBN 978-3-941895-29-4
11,90 €
Klappenbroschur
133 Seiten
»Schon wieder einer tot« ... und man könnte ergänzen: Schon wieder war eine die Mörderin. Denn im überwiegenden Teil der 17 Kurzkrimis entledi-gen sich Frauen ihrer langweiligen, schikanösen, despotischen oder unsensiblen Ehemänner, Liebhaber, Partner und Vorgesetzten. Wenn dann auch mal ein betagter Sohn seine Mutter oder ein Pensionär die Nachbarn auf dem Gewissen hat, macht das das kriminelle Gesamtbild dieses Bandes noch ein wenig runder.
Dass diese Kurzkrimis nicht explizit verortet sind wie ansonsten die Bücher unserer Reihe »Mord und Nachschlag« (Regionale Krimis mit Rezepten), mag zunächst ein wenig befremden, aber diverse kleine Hinweise, der Sprachduktus und nicht zuletzt die Herkunft der Autorin Irene Wondratsch lassen schnell erkennen, dass die Kulisse für die Vielfalt der gereichten Morde eine österreichische ist.
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3. November 2012
Sehr originelle, spannende literarische Miniaturen, das Ende kommt immer ganz anders: ein reines Lesevergnügen, höchst anregend und vieles reizt zur Nachahmung - nicht nur der Kochrezepte...wer hat noch nie mit dem Gedanken gespielt, wie schön oder einfach das Leben wäre, wenn ... nicht wäre.... also durchaus nachvollziehbare Geschehnisse, die das Leben so bietet - nur mit originellen Lösungen. In diesen Erzählungen gibt es noch Gerechtigkeit, ein zutiefst befriedigendes Buch!
29. Oktober 2012
knapp, straff und witzig. die kurzkrimis sind bitterböse, unterhaltsam und eine gute bettlektüre ... interessant auch, wie sich die rezepte einfügen, die mehr als rezepte sind, sie ergänzen die kurzkrimis optimal. viel spaß und mahlzeit!
27. Oktober 2012
selten gelingt es einer autorin, dem leser skurrile chraktere so unkompliziert nahe zu bringen. und das mit frechem witz, verpackt in kurzweilige mordgeschichten. sofort steht man mitten im geschehen, man möchte gar nicht mehr weg ...
Die in St. Pölten geborene und in Wien lebende Autorin Irene Wondratsch hat für die Serie "Mord und Nachschlag" des Oktober Verlags 17 Kurzgeschichten mit passenden Kochrezepten verfasst. Dabei geht es nicht immer um Mord und Totschlag, Wondratsch konzentriert sich vielmehr auf ungeklärte Todesfälle, für die keiner verantwortlich gemacht wird. Vor allem sind es Frauen, die nach dem Leben ihres Liebsten trachten, weil sie betrogen oder hintergangen wurden und dann das Klischee der Giftmischerin erfüllen. Aber auch Männer nützen die Gunst der Stunde, Schwächen der Widersacher auszunutzen, um jene in die Falle zu locken, die ihren Alltag stören. Bis man jene zu Grabe trägt, werden ihre gesundheitlichen Dispositionen oder Hobbys zu ihrer Missgunst ausgeschlachtet. Wondratsch bietet keine Anleitung zum perfekten Verbrechen. Vielmehr konzentriert sie sich auf die Statistik, die besagt, dass die meisten Todesfälle erst gar nicht als Verbrechen enttarnt werden. Und in der Tat, die Polizei kommt ganz selten zum Einsatz in diesem kurzweiligen, amüsanten Büchlein. Die Rezepte sind ohne Giftzusätze angeführt wenig interessant, aber leicht nachzukochen. Dass das Dubai Chicken der Seite 31, welches Wondratsch mit 150 ml Weißwein begießt, als moslemischen Gericht, genauso wenig ernst zu nehmen ist, wie ihre Pekingente auf Seite 130, deren köstliche Zutaten im Rezept völlig fehlen, sondern nur mit Reis serviert wird, soll bei der angesagten Unterhaltungslektüre nicht weiter stören. Wondratschs Mordlüsternheit würde sich ohne weiteres auch in besseren Frauenzeitschriften drucken lassen.
Ingrid Reichel, Literatische Gesellschaft St. Pölten
November 2012